• Umsatzminus von 15% infolge schwacher Kundenfrequenz und ins Folgequartal verschobener Warenliefertermine
• Leicht positives operatives Ergebnis im zweiten Quartal kann Verlust aus erstem Quartal nicht ausgleichen
• Drittes Quartal startet mit leichter Umsatzerholung im November
Wien/Bregenz, 16. Dezember 2016: Die an der Wiener Börse notierte Wolford AG hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres (Mai 2016 – Oktober 2016) einen Umsatz von 67,62 Mio. € erzielt. Er liegt um 14,7% unter dem Vergleichswert des Vorjahres, bereinigt um Währungseffekte insbesondere infolge der Abwertung des britischen Pfund sind es 13,1%. Infolge schwacher Kundenfrequenz und eines ins Folgequartal verschobenen Liefertermins gingen die Umsätze im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 11,9 % auf 39,88 Mio. € zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) drehte im zweiten Quartal mit 0,03 Mio. € nur leicht ins Plus, nach dem deutlichen Verlust im ersten Quartal beläuft sich das EBIT in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres somit auf -8,24 Mio. € (Vorjahr: -0,28 Mio. €)
Verschobene Warenliefertermine und schwache Kundenfrequenz
Ein wesentlicher Teil des Umsatzrückgangs von 11,62 Mio. € in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist auf die Entwicklung im Wholesale-Geschäft zurückzuführen: Die im ersten Quartal infolge der Verschiebung eines Auslieferungstermins für die Herbst/Winter-Kollektion fehlenden Umsätze aus der sog. Vororder in Höhe von 3,19 Mio. € konnten bisher nur zum Teil aufgeholt werden. Zudem hat Wolford einen weiteren Auslieferungstermin für diese Kollektion näher an die Weihnachtssaison und damit in das dritte Quartal verschoben, so dass im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich nochmals Umsätze in Höhe von rund 3 Mio. € fehlen. Dadurch sank der Wholesale-Umsatz im ersten Halbjahr um 20%.
Allerdings verzeichnete auch das eigene Retail-Geschäft einen spürbaren Umsatzrückgang in Höhe von 12% – nicht zuletzt eine Folge sinkender Kundenfrequenz in den Boutiquen, wie sie auch andere Modeeinzelhändler zu spüren bekamen. In den Monaten August und September 2016 schwächelte die Bekleidungsbranche in wichtigen europäischen Kernmärkten: In Deutschland beispielsweise sanken die Umsätze im Modemarkt im August um 3% und im September sogar um mehr als 12 % im Vergleich zum Vorjahr.
Negatives EBIT und Vorsteuerergebnis
Infolge der schwachen Umsatzerlöse betrug das operative Ergebnis (EBIT) in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres -8,24 Mio. € nach -0,28 Mio. € im Vorjahr. In der Vergleichsperiode des Vorjahres hatte das EBIT auch vom Verkauf der Mietwohnungen (sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von 1,09 Mio. €) profitiert. Korrigiert um diesen Sondereffekt lag das EBIT in den ersten sechs Monaten um 6,87 Mio. € unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Das Finanzergebnis lag insbesondere aufgrund positiver Bewertungseffekte bei den Finanzanlagen mit -0,40 Mio. € über dem Vorjahresniveau (VJ: -0,51 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern betrug vor dem oben beschriebenen Hintergrund -8,64 Mio. € nach -0,80 Mio. € im Vorjahr. Der Steuerertrag belief sich auf 0,19 Mio. € (VJ: -0,10 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern lag somit bei -8,45 Mio. €, nach -0,90 Mio. € im Vorjahr, das Ergebnis je Aktie betrug
-1,73 € nach -0,18 € im Vorjahr.
Leichte Erholung der Umsätze im November
Im November konnte Wolford den negativen Umsatztrend brechen und im eigenen Retail auf flächenbereinigter Basis wieder leichte Zuwächse erzielen. Noch deutlicher dürfte im dritten Quartal die Erholung im Wholesale-Bereich ausfallen: Hier wird Wolford einen Teil der fehlenden Umsätze aus dem ersten Halbjahr nachträglich erzielen können, nachdem der letzte Liefertermin für die diesjährige Herbst/Winter-Kollektion auf Anfang November und damit ins dritte Quartal verschoben wurde, um sicher zu stellen, dass die Ware zum optimalen Zeitpunkt neu am POS präsentiert wird.
Ausblick
Zuletzt hat Wolford für das laufende Geschäftsjahr leicht nachgebende Umsätze und ein negatives operatives Ergebnis im niedrigen einstelligen Bereich prognostiziert. Im zweiten Halbjahr sollte das laufende Maßnahmenprogramm zur nachhaltigen Umsatz- und Profitabilitätssteigerung erste positive Kosteneffekte zeigen, während ein Großteil der Restrukturierungs-Aufwendungen im ersten Halbjahr zu Buche schlugen. Die kommunizierten Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen, betrachtet das Management angesichts der Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr jedoch als große Herausforderung. Entscheidend dafür sei die Umsatzentwicklung im dritten Quartal.
Der Halbjahresbericht 2016/17 ist unter company.wolford.com, Rubrik Investor Relations abrufbar:
Rückfragehinweis:
Axel Dreher (COO/CFO)
Maresa Hoffmann (Referentin Investor Relations & Corporate Communications)
Tel.: +43 5574 690 1258 | investor(at)wolford(dot)com | company.wolford.com
Über die Wolford AG
Die Wolford AG mit Hauptsitz in Bregenz am Bodensee (Österreich) unterhält 16 Tochtergesellschaften und vertreibt ihre Produkte in mehr als 60 Ländern über 262 Monobrand-Verkaufsstandorte (eigene und partnergeführte), ca. 3.000 Handelspartner und online. Das seit 1995 an der Wiener Börse notierte Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015/16 (1. Mai 2015 – 30. April 2016) mit rund 1.570 Beschäftigten einen Umsatz von 162,4 Mio. €. Seit Gründung im Jahr 1950 entwickelte sich Wolford zur weltweit führenden Herstellermarke für luxuriöse Strümpfe, exklusive Lingerie und hochwertige Bodywear.